BRACHFLÄCHEN ALS POTENTIAL DER STÄDTISCHEN ENTWICKLUNG
Katharina Vollmer

Gutachter/IN

Prof. Dr. Schröteler-von Brandt
Prof. Andreas Fritzen

Modul

Thesis Wintersemester 2017/18

thema

Zukunftsperspektiven für das Uniongelände Lippstadt

VERFASSER/in

Katharina Vollmer

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Analyse

Ob in Groß- und Mittelstädten oder im Bereich dörflicher Strukturen- innerstädtische Brachflächen weisen ein Potential für die moderne Stadtentwicklung auf. Als ein in zahlreichen Stadtgebieten vorzufindendes Flächenreservoire stellt die zentral liegende Brache immer eine Chance dar, der räumlich konzentrierten Nachverdichtung sowie dem übergeordneten Planungsziel ,Innen-vor Außenentwicklung‘ und so dem Leitbild einer nachhaltigen Stadtentwicklung gerecht werden zu können. In Folge des Strukturwandels sind zahlreiche innerstädtische, charakteristische Brachflächen entstanden. Bahnbrachen und Gewerbebrachen weisen häufig sehr gute Nachnutzungsvoraussetzungen auf, da sie über eine zentrale Lage verfügen, bereits erschlossen vorliegen und in das Stadtgefüge integriert wurden. Durch ein geeignetes, an den Bedürfnissen der Stadt orientiertes Nachnutzungskonzept sowie die Öffnung für die Stadtgesellschaft können solche Brachflächen zu attraktiven Standorten transformiert werden.

Konzept

Der Lippstädter Osten kann zukünftig zu dem Arbeits- und Bildungsstandort der Gesamtstadt konzipiert werden. Die Basis für die Transformation stellen die Entwicklungskomponenten dar, die bereits im Raum zu verorten sind. Dazu zählen u.a. die HELLA als Antriebsmotor für die Lippstädter Ökonomie und die Fachhochschule als neuer Impuls im Wissens- und Bildungssektor. Zusätzlich entsteht in den nächsten Jahren der Digital Innovation Campus als Forschungsinstitut und Gründerzentrum, das die lokale Innovations- und Gründerkultur vorantreiben und den Wissens-und Technologietransfer zwischen der Fachhochschule und den örtlichen Unternehmen fördern soll. Es entstehen Wertschöpfungsketten und Kooperationen im Raum, die es in Zukunft zur Stärkung des Entwicklungsraums Lippstadt Ost als Technologie- und Entwicklungsstandort zu fördern gilt. Durch den Ausbau des thematisch konzentrierten Arbeitsstandorts macht sich der Osten zu einer städtischen ,Talentzone‘ und gestaltet seine Ökonomie wettbewerbsfähig. Die Analyse zeigt auch , dass der gesamte Entwicklungsraum einen verbindenden Charakter aufweist. Somit sollten hier ermittelte Scharniergebiete ,wie z.B. das Uniongelände, als Stadtraum-verknüpfende Räume ausgebildet werden. Um ihrer verbindenden Funktion gerecht werden zu können, sollten sie zudem städtische Nutzungszonen miteinander verbinden. Entsprechend der zentralen, innerstädtischen Lage sollten hier demnach heterogene, vielseitig nutzbare Stadträume entstehen. Neben der Etablierung von Arbeitsstandorten sollte die zukünftige Entwicklung Lippstadt Osts auch auf die hohe Wohnungsnachfrage reagieren und so ebenfalls neue Wohnräume generieren. Besonders sollte der dynamische, innerstädtische Entwicklungsbereich ein zielgruppenspezifisches Wohnangebot schaffen, um für viele Personengruppen unterschiedlichen Alters und Lebensstandards als attraktiver Wohnstandort zu erscheinen.

Fläche

LIPPSTADT OST ALS STÄDTISCHER TRANSFORMATIONSRAUM

Um einen solchen Standort angemessen und bedarfsgerecht gestalten zu können, beschäftigt sich der erste Teil der Ausarbeitung mit der Formulierung sowie der anschließenden Analyse eines ,Entwicklungsraums Lippstadt Ost‘. Das Uniongelände befindet sich im Entwicklungsraum Lippstadt Ost und stellt einen von mehreren Komponenten dar, die Lippstadts Wandel vom einstigen Produktions- zum Technologie- und Entwicklungsraum mit formulieren. Der Teilraum stellt dabei das ,Steckenpferd‘ für Lippstadts gesamtstädtische Transformation dar. Daher ist es von Notwendigkeit, die Entwicklung des Uniongeländes zunächst im größeren Maßstab zu betrachten.

 

DAS UNIONGELÄNDE ALS PLANUNGSRAUM

Solch eine Potentialfläche für eine urbane Weiterentwicklung stellt das 12,7 Hektar große, ehemalige Firmengelände der Drahtseilwerke westfälische Union dar. Entsprechend seiner Funktion als Werkgelände wurde der Standort bis 1974 für die gewerblich-industrielle Produktion genutzt. Nach der Aufgabe liegt das Areal als Brachfläche da. Bis heute wird es lediglich als Lager zwischengenutzt und zudem des Öfteren durch verschiedene Veranstaltungen temporär bespielt.

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