Obsolessenz

Entwurfsverfassende

Grigorios Bacharoudis 
Lilian Bander 
Marie Blechmann 
Tobias Steller 

Modul

Projekt III – Wintersemester 2022 / 23

thema

Die obsolete Stadt. 

Städte unterliegen einem Wandel durch die Megatrends wie dem Klimawandel, der Digitalisierung und der Mobilitätswende. Weiterhin ausgelöst wird der Umbruch durch Disruptionen wie der Corona-Pandemie, welche insgesamt unterschiedliche Auswirkungen auf dem Raum haben. Diese Disruptionen üben ungemeinen Einfluss auf bauliche und soziale Strukturen aus. Somit steigt das Risiko der Flächen und Gebäude, in Zukunft obsolet zu werden. Obsolete Strukturen bieten jedoch ein Potenzial für die Stadtentwicklung im Sinne einer doppelten Innenentwicklung, wenn die obsoleten Räume und die Ursachen erst einmal erkannt wurden.

Damit die Stadtbewohner:innen Zugriff auf diesen Prozess haben können, müssen Möglichkeiten geschaffen werden, um gezielt Prozesse zu starten und zu beeinflussen. Einerseits leiden die Materialien der Strukturen, andererseits verändern sich im Laufe der Zeit Ansprüche, die in Zusammenhang mit ihrer Nutzung stehen. Obsolet wird eine Struktur somit nicht nur dann, wenn sie veraltet ist, sondern auch, wenn ihre ursprüngliche Funktion entfällt. 

In Leverkusen-Wiesdorf wird schon seit einiger Zeit ein Wandel der Strukturen angestrebt, welcher nun durch eine neue Planungsstrategie in Form des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK), inklusive Beteiligungsformat, vorangetrieben werden soll. 

Das Kollektiv

Als Teil der Stadtentwicklungsgesellschaft Leverkusen-Wiesdorf / Manfort soll ein Kollektiv aufgebaut werden. Diese zielgerichtete Gruppe kooperiert mit den Handlungsgemeinschaften, welche in den Projektprozess involviert sind. Das Kollektiv soll dafür sorgen, dass die mit den Bürger:innen erarbeiteten Ideen und Ergebnisse in den Raum gebracht und damit umgesetzt werden können. 

Das Spiel 

Um nicht nur ein einseitiges Bild von den Strukturen in Wiesdorf zu bekommen, sondern verschiedene Eindrücke und auch innere Wahrnehmungen zu integrieren, ist die Beteiligung von Bürger:innen an der Stelle ein wichtiges Instrument, um passende Maßnahmen zu finden. Je mehr obsolete Räume gefunden werden und je mehr Teilnehmende sich über den jeweiligen Zustand einig sind, desto besser und wirksamer wird das Ergebnis. Das entwickelte Gesellschaftsspiel „ObsolEssenz“ bietet die passende Möglichkeit der Beteiligung an der Identifikation und Anpassung von entsprechenden Strukturen. 

Ein Planspiel soll die Schwelle der Beteiligung gering halten und möglichst viele Menschen in den Prozess integrieren. Als „informelles“ Beteiligungsformat werden verschiedene Zielgruppen von jung bis alt zum Mitspielen angeregt. Planspiele haben den Vorteil, dass in kürzester Zeit neue Realitäten für die Zukunft entstehen und tragen dazu bei, dass die Meinung der Mitspielenden verständlicher wird. Darüber hinaus fördert es die Motivation durch die Nähe der Aufgabe zur Wirklichkeit, da für die Lösung neben Engagement die eigene Kreativität gefragt ist. So schafft das Spiel einen niederschwelligen Einstieg, auch für mögliche weitere Beteiligungen. Ziel des Spiels ist es, die Potenziale der obsolet gewordenen Strukturen zu erkennen, um somit eine nachhaltige Entwicklung der Stadt zu ermöglichen. Das Verständnis der Bewohner:innen für deren Umwelt,  als auch deren Teilnahme an der Veränderung soll vermittelt werden, wodurch lösungsorientierte Prozesse gebildet werden. Das Spiel wird vom Kollektiv vorgestellt und durchgeführt. Es unterstützt den tatsächlichen Spielablauf sowohl durch die Durchführung als auch durch eine Vor- und Nachbereitung.  Die Spielanleitung sowie das Kollektiv selbst geben außerdem über den ganzen Spielprozess Hilfestellung. 

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