Wagnis Wiesdorf 

Entwurfsverfassende

Claes Gayk 
Cathrine Sachweh
Henrik Tebroke
Oskar v. Wrede-Melschede

Modul

Projekt III – Wintersemester 2022 / 23

thema

Gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung

Das Wagnis Wiesdorf stellt eine gemeinwohlorientierte und stärker auf die Stadtgesellschaft fokussierte Entwicklung dar. Ziel soll sein, Interessierte, Akteur:innen und Bürger:innen so zu qualifizieren, dass sie ihren eigenen Stadtteil prägen oder zumindest ihre Interessen ausdrücken können. Es soll also zu einer Emanzipation der Stadtgesellschaft Leverkusens kommen. Dabei ergibt sich die Emanzipation im Wagnis Wiesdorf aus drei Zielen bzw. Leitplanken. 

Die erste Ebene nennt sich „Unabhängig durch lebendige Mitte“. Wiesdorf stellt bereits heute durch seine urbane Strukturen und Anbindung eine Art Innenstadt bzw. Zentrum für Leverkusen dar. An diesem Potenzial wird angeschlossen: Wiesdorf wird Experimentierraum für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung und soll möglichst lebendig durch das Mitwirken vieler Menschen und verschiedener Projekte werden. 

Die zweite Ebene adressiert das Thema der Identität. Aus dem historischen Kontext ergibt sich das eine Image, mit welchem Leverkusen assoziiert wird. Neben dem Bayerimage soll sich eine eigene Identität ausbilden, welche über prägende und gemeinsam entwickelte Projekte entsteht. Ein neues Gemeinschaftsgefühl entsteht. 

Die letzte Leitplanke stellt die Stadtgesellschaft Leverkusen bzw. Wiesdorfs stärker in den Vordergrund. Bürger:innen sollen die Möglichkeit erhalten, ihren eigenen Stadtteil bzw. ihre gemeinsame Mitte „Wiesdorf“ zu gestalten. Dafür muss es eine neue Plattform der Kommunikation, der Steuerung und des Austausches geben, dass Interessierte ihre Vorstellungen und Ansprüche an Räume einbringen können. Sie erhalten eine Selbstbestimmtheit. Ihre eigene Stadt wird nicht mehr nur von Verwaltung oder Fachplaner:innen bestimmt. 

Erste Schritte 
Ausgang für eine emanzipierte Stadtentwicklung bildet die City C. Von hier aus strahlt der Baustein als Pilotprojekt in andere Stadträume Wiesdorfs und zeigt erstmals, wie viele Menschen an ihrer Stadt partizipieren können. 

Das City-Fest ist die Initialzündung des Bottom-Up-Prozesses, bei der durch ein ganztägiges Event die City C durch gemeinschaftliche Aktionen, Vorträge und Rallyes erkundet und belebt wird. Gleichzeitig werden interessierte Bürger:innen über die verschiedenen Optionen, zu Möglichmacher:innen zu werden, informiert.

Eine langfristige Bürger:innen-basierte Stadtentwicklung bedarf einer festen Plattform, welche über die Entwicklungszeit einzelner Projekte hinaus Prozesse kontinuierlich fortführt. Die ehrenamtliche Mitglieder der MöglichMann*schaft tragen Ideen aus der Bürger:innenschaft zusammen, stellen diese bspw. in Workshops zur Diskussion und organisieren Prozesse, in denen konkrete Konzepte daraus entwickelt werden. 

 

Die Raumvision
Die Raumvision für das Wagnis Wiesdorf sieht vor, dass die Eingänge zur Stadtmitte von Leverkusen neu formuliert werden. So müssen weitere Raumbrücken geschaffen werden, um der Zerschneidung des Raumes entgegenzuwirken.  Der Europaring und die Bahnverbindung sollen zur nachhaltigen Stadtverbindungen umgebaut werden. Attraktive Stadtachsen, in Form einer Bummelmeile von der Innenstadt zum Rhein und einer grünen Rheinpromenade erhöhen die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und verknüpfen Anziehungspunkte miteinander. Orte des Austauschs, in Form von bspw. Quartiersplätzen, stärken das gemeinschaftliche Miteinander. Die grüne Klammer wird mittels grüner Eingänge verstärkt in den städtischen Raum eingezogen. An unterschiedlichen Stellen korrespondieren die Raumcharaktere miteinander und verzahnen sich.

MÖGLICHKEITsräume

Die MöglichMann*schaft kann als neue Steuerungs- und Kommunikationsplattform auch langfristig Stadträume entwickeln. Wie bereits erwähnt wird hier zwischen zwei Arten der Entwicklung von Räumen unterschieden: Während Aktionsräume relativ schnell und flexibel Lösungen und Bilder erzeugen und erproben können, gibt es daneben die langfristigen, gemeinwohlorientierten und mit einem längeren Prozess entstehenden Räume – die Möglichkeitsräume. 

Masterstädtebau NRW