CITY ABC

CIty ABc  

Lehrende

Prof. Yasemin Utku                                                              Prof. Christian Moczala

Modul

Projekt III – Wintersemester 2022 / 23

thema

Städtebauliche Konzepte für Leverkusen Wiesdorf

Städte transformieren und wandeln sich ununterbrochen weiter. Wie ein Organismus ist eine Stadt und deren Entwicklung immer aktiv, sie ordnet sich immer wieder aufs Neue, bricht mit alten Normen und geht neue Wege. Dies ist ein unaufhaltsamer Prozess, welcher schon ewig das Bild einer Stadt und deren Bewohner:innen prägt. Wirtschaftliche Schwankungen, städtebauliche Brüche und demografische Wendepunkte sind nur ein kleiner Teil an Ursachen, welche Abweichungen und Neuordnungen im komplexen Zusammenspiel von Städten bewirkt. 

Dies gilt auch für Leverkusen. Die rheinische Großstadt ist von diversen städtebaulichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kursänderungen geprägt.  Ein besonderes Augenmerk Leverkusens liegt auf dem Stadtteil Wiesdorf, dem Planungsraum dieses Projektes. 

Wiesdorf gilt als Zentrum der Stadt mit Rathaus, konsumorientierter Innenstadt und Bahnhof. Insbesondere diverse Großbauten wie die Luminaden, die City C oder die Rathaus- Galerie dominieren das räumliche Bild und den städtebaulichen Kontext. Darüber hinaus hat Wiesdorf mit sozial-gesellschaftlichen Disparitäten zu kämpfen, profitiert aber von der ausgebauten verkehrlichen Vernetzung sowie den freiräumlichen Angeboten. Diese verschiedenen Facetten machen Wiesdorf zu einem Ort nahezu unbegrenzter, planerischer Potenziale. So stellen sich die Fragen: Wie sieht Wiesdorf in 20 Jahren aus? Welches Potenzial verbirgt sich in den Großstrukturen? Wie und wer wird die Zukunft der Stadt gestaltet?

Die Studierenden durften die Art und den Rahmen ihrer Konzepterarbeitung größtenteils selbst bestimmen. Dies hat zur Folge, dass die entwickelten Arbeiten sehr unterschiedlich wirken und eine experimentierfreudige, als auch ungefilterte Sicht auf den Ort entsteht. 

Nachfolgend sind die einzelnen Konzepte verlinkt. 

„Arbeitswelten Wiesdorf“
von Laura EntersKatharina Kirschner, Philipp Müller und Alexander Obermeier

Ausgewachsen – die solidarische Stadt.“ 
von Leonhard Decker, Maximilian Held, Muriel Sejnenski und Michelle Smuda

„Health Circle Wiesdorf – Urbane Gesundheit als Zukunft Wiesdorfs“ 
von Sandra Henkes, Josephine Koblitz, Serhii Ladik und Arthur Spruck 

„Obsolessenz “ 
von Grigorios Bacharoudis, Lilian Bander, Marie Blechmann und Tobias Steller

„Wagnis Wiesdorf“ 
von Claes Gayk, Cathrine Sachweh, Henrik Tebroke und Oskar v. Wrede-Melschede 

„Wiesdorf in progress – Stadt gemeinsam denken.“ 
von David Bodarwé, Klara Esch, Negar Ghatiefard und Aslan Kosumov

Klönne Connects

Klönne Connects 

eNTWURFVERFASSENDE

Claes Gayk 
Negar Ghatiefard
Tobias Steller

Auszeichnung

Anerkennung – Teilaufgabe Klönne

thema

Städtebaulicher Entwurf im Rahmen der Auslobung des 10. Schlaun-Wettbewerbs

Das Konzept „Klönne Connects“ greift das Potenzial der Verbindung zweier unterschiedlicher Stadtteile auf, überwindet Barrieren und verbindet Quartiere miteinander. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Mischung unterschiedlicher Menschen mit ihren verschiedenen Kulturen, welche den Raum prägen. Das Hauptaugenmerk des Entwurfs liegt auf dem Kulturzentrum im nördlichen Teil des Areals, welches eine räumliche Verbindung über die Bahntrasse hinweg schafft. Die Dachfläche des Gebäudes dient als Übergang zwischen dem Klönne Areal und dem Borsigplatzviertel. Dabei werden beidseitig Erdgeschossnutzungen integriert, wodurch die Attraktivität gesteigert wird.

 

In Kombination dazu entsteht ein Kulturpark, der zur Verbindung unterschiedlicher Menschen und Kulturen beiträgt. Dieser erhält zum heutigen Zeitpunkt keine aktive Planung, da öffentliche Räume im Spannungsfeld von (zu) starker Programmierung, die keine Aneignung zulässt, stehen. Der neu entstehende Grünraum soll aus diesem Grund als nutzungsoffener Raum entstehen. Darin eingebettet sind kleinere Kulturhäuser, welche unterschiedliche Nutzungen, wie interkulturell soziale Einrichtungen, kleinere Ausstellungen oder auch ein Gemeinschaftshaus, erhalten, um eine Diversität zu fördern. Weitere Räume des Plangebietes sind für Wohnbebauung vorgesehen. Innerhalb der Blockstrukturen wird durch unterschiedliche Wohnformen eine soziale Mischung gefördert, wodurch die Mischung der Kulturen auch innerhalb des Quartiers ermöglicht wird. Unterstützt wird dies durch drei Quartiersplätze, als Treffpunkte für die Gemeinschaft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Konzept „Klönne Connects“ eine Vernetzung der umliegenden Quartiere vorsieht, wobei vor allem Wert auf das Zusammentreffen von Menschen gelegt wird und so Stadt zu einem lebenswerteren Raum für alle gemacht wird.

Gevelsberg Schnellmark

Leapfrogging, schnell, Mark!

Lehrende

Prof. Yasemin Utku                                                              Prof. Christian Moczala

Modul

Projekt III – Wintersemester 2020/21

thema

Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept für Gevelsberg-Schnellmark

Das Projekt III im Wintersemester 2020/21 befasste sich mit dem Gevelsberger Stadtteil Schnellmark, für den in absehbarer Zeit ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet werden soll. Schnellmark ist eine Art Transitraum entlang der Hagener Straße zwischen dem Gevelsberger Zentrum und dem Stadtteil Vogelsang mit industrieller Vergangenheit, unterschiedlichen Siedlungsbereichen und ohne eigenes Zentrum. Aufgabe der Studierenden war es, Visionen für den Stadtteil zu erarbeiten, die Entwicklungsstufen überspringen und mittel- bis langfristige Perspektiven aufzeigen – daher „Leapfrogging, schnell, Mark!“

Hierfür galt es, räumliche Anknüpfungspunkte im Stadtteil zu finden und partizipative Planungsprozesse zu entwickeln. Im Ergebnis wurde eine städtebauliche Strategie gesucht, in der vom Leitbild über das räumliche Gerüst bis zum angestoßenen Prozess die Entwicklungsperspektive für Gevelsberg-Schnellmark sichtbar werden sollte.

Der Einstieg in das Semester mit geführten Begehungen vor Ort ermöglichte den Studierenden einen ersten Eindruck der örtlichen Situation. Dies blieb jedoch der einzige „analoge“ Termin in der gesamten Gruppe, da die Corona-Pandemie weitere Treffen unmöglich machte. Neue Wege der Projektarbeit wurden erforderlich und unterschiedliche digitale Tools kamen zum Einsatz. Auch auf die Ergebnisse wirkte sich das digitale Semester aus: die von den Studierenden erarbeiteten Entwicklungsstrategien sowie Prozess- und Beteiligungsformate zeigen eine herausragende Vielfalt und inspirierende Ansätze auf.

 

„Schnellmark wird Landmark“ von Sophie Juilfs, Ramona Ocolisan, Nourhan Alsaati

„Gewebe Schnellmark“ von Maike Kortemeyer und Pauline Diekmann

„Viva la Mosaik“ von Julian Schulte, Markus Knust, Friedrich Stotz

„Werd‘ mal schnell Grünmark“ von Tom Brand, Holger Reul, Patrick Böning

„Drei Säulen für ein nachhaltiges Schnellmark“ von Saskia Berger, Jonas Schmidt, Sara Mulleri

„Zukunftslandschaft Schnellmark 2050+“ von Philipp von Kölln, Duru Karakus, Andrijana Stajic

„Schnellmark Plus“ von Florian Peters, Joanna Podszus, Anke Theis

 

Hafen Deutz

Quartier am Wasser

Lehrende

Prof. Marian Dutczak                    Prof. Bernd Borghoff

Modul

Projekt I                                               Wintersemester 2017/18

thema

Quartier am Wasser,
Hafen Deutz

Verfasser/in

Samira Neuhaus
Anna Noldus
Annalena Grobbel

Aquaponik im Quartier

Prägendes Gestaltelement  des  Entwurfes für den Deutzer Hafen ist die zentral an der Wasserfläche gelegene Aquaponic-Farm. Diese vereint die kulturhistorisch gewachsenen Wurzeln von Poll – Fischerei und Landwirtschaft –, nimmt somit den Geist des Ortes auf und kreiert hierdurch einen gesellschaftlichen Magneten für die Alt-Poller und ihre neuen Nachbarn.

Das Aquaponic-System basiert auf einem geschlossenen Kreislauf bei dem durch Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen, Fischen und Mikroorganismen Lebensmit­tel in Bioqualität produziert werden. Allein Fischfutter als Nahrung sowie Strom für die Pumpen werden dem System von „Au­ßerhalb“ zugeführt.

Kurz erklärt sehen die Bestandteile des Aquaponic-Systems wie folgt aus:                                                      Die Ausscheidungen der Fische werden durch die Mikroorganismen den Pflan­zen als Nährstoff verfügbar gemacht, die Pflanzen reinigen durch die Aufnahme der Nährstoffe das Wasser für die Fische.

Produziert werden Fische und diverse Ge­müse.

Nutzungen

Dienstleistung und Gewerbe wurden an den Rand des Planungsraumes gelegt zur Abschirmung der Wohnbebauung gegenüber den angrenzenden Lärmemittenten. Die Wohnbebauung setzt sich vorwiegend aus U-förmigen Wohnblöcken und linearen Wohnriegeln zusammen. Die Wohnriegel begleiten dabei den zentralen Wasserraum. Die Wohnblöcke thematisieren ebenfalls die Bedeutung des Wassers in dem sie sich entweder zum Rhein oder zum zentralen Wasserplatz hin öffnen.

Dieses sehr stabile und gleichförmige Bebauungsnetz, ermöglicht dem Quartier viele Variationsmöglichkeiten was Wohnungsgröße und Lebensform angeht. Durch kleinteilige Eigentumsverhältnisse und Baugruppen, soll ein lebendiges und buntes Quartier entstehen. In dem Quartier gibt es Platz für Alten-Wohnen, Gemeinschaftsflächen, hochpreisige Stadthäuser, Maisonettewohnungen und Geschosswohnungsbau in unterschiedlichen Wohngrößen.

Dienstleistung und Gewerbe wurden an den Rand des Planungsraumes gelegt zur Abschirmung der Wohnbebauung gegenüber den angrenzenden Lärmemittenten. Die Wohnbebauung setzt sich vorwiegend aus U-förmigen Wohnblöcken und linearen Wohnriegeln zusammen. Die Wohnriegel begleiten dabei den zentralen Wasserraum. Die Wohnblöcke thematisieren ebenfalls die Bedeutung des Wassers in dem sie sich entweder zum Rhein oder zum zentralen Wasserplatz hin öffnet.

weitere Projekte

CITY ABC

Konzepte für Leverkusen Wiesdorf

CREATIVE NETWAYS

CreativE netways ehrenfeld

Lehrende

Prof. Christian Moczala
Dana Kurz M. Sc.

Modul

Projekt III                                             Wintersemester 2014/15

thema

Die resiliente Stadt Köln-Ehrenfeld
Stadterneuerung/Quartiersentwicklung

Verfasser/in

Almut Durand
Romy Gimbel
Siegmund Graup

Struktur

Das Gebiet befindet sich in einer Umstrukturierung. Neben dem produzierendem Gewerbe gibt es einen Baumarkt, Lebensmitteldiscounter, Konzerthallen, Dienstleistungsbetriebe und immer mehr Wohnhäuser. Unter Berücksichtigung dieser heterogenen Gemengelage, soll das vorhandene städtebauliche Potenzial durch eine intelligente Planung genutzt werden. Die Stadt Köln plant den Bereich immer mehr zu verdichten, denn Wohnraum ist in Köln Mangelware. Konflikte entstehen, ehemalige Gewerbe- und Industrienutzungen werden Verdrängt, für den Ort prägende Gebäude werden abgerissen. Freiraum, Spielanlagen und öffentliches Grün ist im Planungsgebiet noch nicht geschaffen worden. Geh- und Radwegenetze sind nicht ausgebaut. Teilweise werden alte Fabrikhallen aufwendig saniert und einer neuen gehobenen Nutzung zugeführt. Was hohe Mieten mit sich bringt.( z.B. die
Vulkanhalle und aktuell im Umbau die ehm. Schiffschraubenfabrik). Die Architektur der Neubauten bezieht sich nicht auf den Ort. Was macht das Gebiet überhaupt aus, was passiert, wenn immer mehr Industrie und kultureller Reichtum verschwindet? Was passiert mit den Kreativen und Clubs die in den letzten zwei Dekaden eine solch bedeutende Rolle bei der Bespielung und Aktivierung und somit letztendlich die entscheidende Rolle bei der Entwicklung der verlassenen Industriebrachen spielte. Auf den ersten Blick sind es die „harten“ Fakten, auf die es bei einer erfolgreichen Stadterneuerung ankommt: Eine übersichtliche Verkehrsführung, die gestalterische Qualität der Wohnquartiere, genügend Arbeitsplätze und alles zu möglichst gering Kosten. Und was ist mit der Wohn- und Lebensqualität einer Stadt? Für die sogenannte „Freizeitgesellschaft“ hat die Frage nach dem Wohnumfeld
zunehmend an Bedeutung gewonnen von dieser emotionalen Seite wird im Wesentlichen das Image einer Stadt bestimmt. Ein gutes Image kann durchaus den Ausschlag geben, ob Einzelpersonen oder auch eine Familie hier wohnen möchten. Und ob ein Unternehmen sich hier neu ansiedelt, weil es für seine Mitarbeiter ein adäquates Wohnumfeld braucht. Ob und wie ein Viertel funktioniert, entscheiden die Menschen die darin leben, die diesen Raum gestalten und prägen. Eine städtebauliche Neuordnung und architektonische „Aufwertung“ hat sogar oft keine „belebende Wirkung“. Und gerade das ist das Problem. Plötzlich fehlt dem Stadtteil das „bunte Leben“. Zum Beispiel in Hamburg, als eine der teuersten und gleichzeitig auch reichsten Städte Deutschlands, bietet in der neuen, modernen Innenstadterweiterung „Hafen City“ kaum Platz, um sich frei und kreativ zu entfalten. Wenn Stadtviertel zu sehr durchgeplant sind, es zu viele Aufl agen und Vorschriften gibt, ist kein Platz mehr für Individualität übrig. Die Kreativen ziehen weiter, an Orte, an denen sie den Platz haben, den sie benötigen, um sich zu verwirklichen.

Konzept

Mit der Planung sollen die Barrieren zwischen den Gebieten gebrochen werden. Das soll auf der räumlichen, sowie der sozialen Ebene erreicht werden. Wichtig ist jedoch, dass die einzelnen Gebiete dabei ihren individuellen Charakter behalten. Das Bestehende soll erhalten werden und durch neue verbindende Elemente, die in allen Gebieten vorkommen, ergänzt werden. Durch gemeinsame Aktionen sollen die Konflikte zwischen den unterschiedlichen Akteuren entschärft und die Akzeptanz füreinander gestärkt werden. Außerdem soll eine sanfte, punktuelle Aufwertung geschehen. Diese Ziele sollen mit Hilfe der größten Kraft im Gebiet gelöst werden–den Kreativen. Die Geschichte hat gezeigt, dass die Kreativen sehr anpassungsfähig sind und gut auf Veränderungen reagieren können. Sie haben kreative Nutzungen für die alten Industriehallen gefunden, die man sonst wahrscheinlich hätte abreisen müssen. Die Kreativen sind untereinander sehr gut vernetzt. Jetzt geht es darum, dieses Netz auf alle Beteiligten im Gebiet auszuweiten. Durch ihre Flexibilität könnten die Kreativen als „Komptabilitätsadapter“ fungieren und die Konflikte zwischen den verschiedenen Nutzern entschärfen, sodass ein harmonisches Zusammenleben erreicht wird.

DIE DREI NETZELEMENTE:
SEHEN: Wie erleben wir Kunst und Kreativität? In erster Linie mit dem Auge. Viele Kunstwerke sind allein auf unsere visuelle Wahrnehmung ausgerichtet. Da die Wahrnehmung über das Auge ein so existenzieller Teil der Kunst ist, wird sie einen Schwerpunkt der Projekte darstellen.
HÖREN: Der zweite wichtige Sinn, mit dem Kunst und Kreativität oft in Verbindung gestellt wird, ist das Hören. „Music makes the people come together” aus Madonna’s Lied “Music” trifft die Bedeutung von Musik sehr gut. Musik weckt Emotionen und verbindet Menschen. In dem Gebiet hat sich eine stadtweit bekannte Musikszene etabliert, die unbedingt erhalten und unterstützt werden sollte.
TASTEN: Die stärkste Verbundenheit entwickelt man zu den Dingen, die man selbst gebaut hat. Baut man etwas selbst, steckt man ein Teil von sich in dieses Objekt und fühlt sich dadurch mit ihm verbunden. Deshalb ist der dritte Punkt auf Projekte gerichtet, bei denen Menschen selbst mitwirken können, dem taktilen Sinn.

 
 

Fazit

Durch die Heterogenität des Gebiets und die verschiedenen Nutzergruppen, haben sich sehr unterschiedliche, teilweise gegensätzliche Ansichten gebildet. Grundsätzlich haben sich drei Gruppen mit jeweils ähnlichen Auffassungen herauskristallisiert: die Bewohner, die Menschen, die hier arbeiten oder zu Besuch sind und die Kreativen. Die Besucher, und die Menschen, die im Gebiet arbeiten, haben eines gemeinsam: sie kennen meist nur den Ort, an dem sie angestellt oder zu Besuch sind und kennen sich ansonsten in der Umgebung nicht aus. Es gibt keine Anreize für sie, das Gebiet über den Arbeitsplatz oder den Baumarkt oder die Partyzone hinaus zu erkunden. Für sie hat das Gebiet keine Bedeutung, kein besonderes Image. Die Bewohner unterscheiden sich zwischen „Alteingesessenen“ und „Zugezogenen“, jedoch sind sich diese zwei Gruppen in vielem einig. Sie bemängeln die schlechten Verkehrsverbindungen, vor allem für Fußgänger und Radfahrer. Außerdem fehlt es ihnen an Grünflächen und Plätzen zum aufhalten. Die älteren Bewohner sind teilweise durch die starken Veränderungen der letzten Jahre überfordert. Sie haben keinen Überblick mehr darüber haben, was gerade gebaut wird, und was alles noch in Planung ist. Durch diese rasanten Veränderungen geht ihrer Meinung nach die Identität des Gebiets verloren. Wegen dem großen Wohnungsdruck in Köln ziehen viele junge Familien in die Neubaugebiete. Teilweise war der Standort hier nicht ihre erste Wahl, aber sahen keinen anderen Weg, da in ihren Wunschvierteln kein Wohnraum mehr verfügbar war. In ihren Wohngebieten fühlen sie sich wohl, jedoch nicht in der direkten Umgebung. Das Gewerbe und der strake Verkehr sind für die Kinder nicht gut geeignet. Die Kreativen sehen das Gebiet mit etwas anderen Augen und haben ganz andere Wünsche und Ängste. Worin sie sich mit den Bewohnern einig sind, ist dass Freiflächen fehlen und die Verkehrslage nicht gut ist. Jedoch sind sie gerne in dem Gebiet. Für sie steckt es voller Kreativität und Potenzial. Untereinander sind sie sehr gut vernetzt wollen auf keinen Fall den Ort verlassen. Sie sehen die Gefahr in den Wohngebieten und der Aufwertung des Gebiets, denn dadurch werden andere, für sie wichtige, Nutzungen verdrängt. Schließlich ist der Industrieflair und die Mischung, die dem Gebiet erst seinen besonderen, rauen Charakter verliert.

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Konzepte für Leverkusen Wiesdorf

Die Kippe EG

EINE DACHGENOSSENSCHAFT FÜR
QUADRATH-ICHENDORF: DIE KIPPE EG

Lehrende

Prof. Yasemin Utku
Prof. Christian Moczala

Modul

Projekt III                                              Wintersemester 2019/20

thema

Ein Blick nach Vorn:
Städtebauliche Leitbilder für Quadrath-Ichendorf

Verfasser/in

Stefanie Gries
Samira Neuhaus
Lukas Wirtz

Auf Grundlage der bereits bestehenden über 100 Projektinitiativen in dem Bergheimer Stadtteil Quardrath-Ichendorf entsteht eine gemeinwohlorientierte und kooperative Stadtteilentwicklung. Aus einem Zusammenschluss verschiedener Projektinitiativen wird die Dachgenossenschaft „Kippe eG“ gegründet. Es werden Impulsbereiche fokussiert, die erste pionierartige Nutzungen ermöglichen. Die Köln-Aachener-Straße, die Hochhäuser und die zahlreichen Garagenhöfe bilden erste Orte, in denen neue Arbeitswelten und Wohnformate implementiert und städtebauliche Aufwertungsprozesse in Gang gesetzt werden. Nur gemeinsam können die Herausforderungen in QI gemeistert werden!

Copyrights Video:                                                                                                                                                                                       Musik © Quetzal – El Sol / erschienen auf StillMuzik                                                                                                 Sounds © youtube.com & soundbible.com                                                                                                                             Kartengrundlage © Kreisstadt Bergheim                                                                                                                                    Illustrationen © Urban Catalyst, Luca Mulé & eigene Darstellungen                                                                       cut out people © Adaption skalgubbar.se                                                                                                                                  Fotos © eigene Fotos

Die Genossenschaft

Organisation und Akteure

Die Dachgenossenschaft übernimmt Aufgaben, die der Einzelne bzw. die Einzelne nicht leisten kann. Durch einen gemeinschaftlichen, wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb werden die Mitglie­der sozial und wirtschaftlich gefördert und die Entwicklung in QI aktiv mitge­staltet. Der Vorteil einer Dachgenossen­schaft liegt in Ihrer Unabhängigkeit, die durch ihre Selbstverwaltung, -hilfe und -verantwortung ermöglicht wird.

Mitglieder können alle ortsansässigen Vereine, Organisationen und Initiativen werden. Diese erwerben durch einen Mitgliedsbeitrag Anteile der Dachgenossenschaft und werden damit stimmberechtigt. Die Mitglieder wählen einen Vorstand und entscheiden über die Umsetzung und Förderung von Projekten. Gewinne die z. B. durch Mieteinnah­men erzielt werden, fließen in einen Solidarfonds. Dieser wiederum dient der Förderung von Projekten mithilfe dessen auch sozial und kulturelle Projekte umgesetzt werden.

Die gesamte Bewohnerschaft kann somit einen nutzerbasierten Stadtentwicklungspro­zess vorantreiben. In den vorhandenen Projektinitiativen haben sich bereits verschiede­ne Akteure zusammengeschlossen, um gemeinsam ihren Interessen nachzugehen, sich auszutauschen oder sich bzw. andere zu unterstützen. Als Mitglieder der Vereine, Orga­nisationen und Initiativen, werden diese Teil der Dachgenossenschaft.

Prozess und zeitlicher Ablauf

Die Herausforderungen in QI können durch die Gründung der Kippe eG in eigener Verantwortung angegangen werden. Für die kooperative Stadtent­wicklung stehen zunächst drei Potenzi­alräume als impulsgebende Bereiche im Fokus: Die Köln-Aachener-Straße, die Hochhäuser und die Garagenhöfe.

Die Kippe eG initiiert dort Projekte, sucht kreative Nutzungsideen, gibt An­stöße zur Organisation, sorgt für die Kommunikation und Vernetzung, hilft bei der Umsetzung mit Knowhow, be­antragt ggf. Fördermittel und / oder fi­nanziert die Projekte auch mithilfe des Solidarfonds.

Zeit-Maßnahmenplan

Impulsbereiche

Der Prozess beginnt mit der Grün­dung der Kippe eG. Dazu werden alle Stadtteil- und Vereinsgemeinschaften eingeladen, um ein Teil der Dachge­nossenschaft zu werden. Erste Pioni­ernutzungen werden gesucht und bei der Umsetzung unterstützt. Für alle drei Impulsbereiche wird es große Auftakt­veranstaltungen geben. Als Erste wird ein Straßenfest in der Köln-Aachener gefeiert. Damit beginnt die Kippe eG offiziell ihre Arbeit und eröffnet zudem ihren Sitz in einem Ladenlokal auf der Köln-Aache­ner-Straße.

Die sichtlichen Veränderungen erregen Aufmerksamkeit und ziehen weitere Pi­oniere und zukunftsfähige Nutzungen in den Stadtteil, manche verstetigen sich und beleben dauerhaft das Stadtbild. So werden nach und nach Leerstände, Stadträume und Bedarfslücken bespielt und attraktiviert.

weitere Projekte

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Konzepte für Leverkusen Wiesdorf

Ehrenfeld Connect

DIE 8 HEBEL RESILIENTER STADTENTWICKLUNG

Lehrende

Prof. Christian Moczala
Dana Kurz M. Sc.

Modul

Projekt III
Wintersemester 2014/15

thema

Die resiliente Stadt Köln-Ehrenfeld
Stadterneuerung/Quartiersentwicklung

Verfasser/in

Jan Henning Eggers
Daniel Vetter
Ina Willemsen

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Fokus

Das Ehrenfeld, von dem jeder spricht, kennt man. Kulturelle Vielfalt, pulsierendes Nightlife, hippes Wohnviertel. Der ehemalige Arbeiter- und Industriestadtteil hat in letzter Zeit eine enorme Entwicklung durchgemacht. Kreative wie die Initiatoren von Jack in the Box oder ähnlichen Projekten haben ihre Spuren hinterlassen. Der Bahnhof Ehrenfeld hat eine Aufwertung erhalten. Gerade in Ehrenfeld schert man sich um sein Veedel. Die Bürger Ehrenfelds sind engagiert und wollen an der Gestaltung ihres Lebensraumes teilhaben. Das Herzstück Ehrenfelds das Heliosgelände soll neu bebaut werden. Die Pläne des Investors, dort ein Einkaufszentrum zu errichten wurden von der Bevölkerung vehement abgelehnt. In einer Bürgerinitiative organisiert überlegt man sich, was stattdessen auf diesem Gelände entstehen kann. Ausführliche Diskussionen, mit einer enorm hohen Beteiligung, darüber fanden mit Politik und den Eigentümern des Heliosgeländes statt. So scheint es, dass zumindest von
dem ursprünglichen Plan des Einkaufszentrums abgewichen wurde und nun eine Schule auf dem Gelände entstehen könnte. In diesem Prozess, in dem die Bürger ein Recht auf Mitbestimmung einfordern, wurden bereits neue Wege für die Stadtentwicklung in Ehrenfeld eingeschlagen. Doch was passiert mit dem Süden Ehrenfelds, der zum Einen durch neueres und älteres Wohnen, aber größtenteils durch Gewerbe, Bürostandorte und Einzelhandel geprägt ist? Kann dieser Teil der Stadt Köln dem Wandel standhalten? Wird das heterogene Erscheinungsbild der Bebauung bestehen bleiben oder muss es Neubauten und der radikalen Flächenneuentwicklung weichen? Sind städtebauliche Projekte wie z.B. das Vulkan-Gelände die Lösung?Auch dieser noch recht zentral liegende Stadtteil sollte flexibel, vielseitig und lebendig werden, um zukunftsfähig zu sein. Doch für eine nachhaltige und
resiliente Stadtentwicklung, die dies bewirken kann, muss noch Einiges geschehen. Dabei liegt der Blickpunkt zum Einen auf den räumlichen und baulichen Strukturen, mehr jedoch auf der Untersuchung der sich wandelnden Verhaltensweisen von Bewohnern, Nutzern und Eigentümern sowie sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Verknüpfungen.

Um eine gewisse Widerstandsfähigkeit im Sinne der Resilienz aufzubauen, müssen diese Aspekte zu einer Entwicklungsstrategie verwoben werden, die das Gebiet umfassend versteht. Im Rahmen des Projektes „Krise! Die resiliente Stadt Ehrenfeld?“ Werden die Strukturen Süd-Ehrenfelds in den ersten Arbeitsschritten untersucht, gewonnene Erkenntnisse zu einer Handlungsstrategie mit eindeutigen Zielvorstellungen verdichtet und an der prozessualen Entwicklung eines Teilgebiets erprobt.

Intention

Zur Entwicklung einer resilienten Strategie für Ehrenfeld-Süd benötigt man eine Zielvorstellung:
In welche Richtung wäre eine Entwicklung des Städtebaus und der Gemeinschaftsbildung empfehlenswert?
Die untersuchten städtebaulichen und menschlichen Faktoren zeigen, dass es schon Netzwerke in Ehrenfeld gibt und der Stadtteil eine eigene, ganz spezifische Identität besitzt. Die Menschen, die in Ehrenfeld leben, identifizieren sich sehr mit ihrem Stadtteil. Dies gilt jedoch nicht für alle Bereiche in Ehrenfeld, gerade Ehrenfeld-Süd fällt weitestgehend aus diesen Netzwerken hinaus. Dessen Bewohner suchen den Anschluss an das Ehrenfelder Zentrum, da ihnen in ihrem eigenen Umfeld nicht so viel geboten wird, wie sie es sich wünschen würden. Es wird auch dort ein lokales Netzwerk benötigt, um sich beheimatet zu fühlen und darüber eine gemeinschaftliche Identität zu generieren. Häufig entstehen Netzwerke, sobald sich zum Beispiel eine temporäre Nutzung an einem Ort niederlässt. Diese Art der Nutzung entsteht oft in Clustern und zieht andere ähnlich geartete Projekte an. Durch die Bildung eines Nutzungsclusters entsteht eine spezifische Identität. Diese entfaltet sich mit der Zeit aus dem Netzwerk und den individuellen Wertvorstellungen aller Beteiligten. Erst im kommunikativen Austausch können gemeinsame Bedeutungszuschreibungen auf einen Raum, entwickelt und gefestigt werden. Identität ist nicht ausschließlich vergangenheitsorientiert und statisch, sondern spiegelt auch das alltägliche Leben und die vorherrschende Lebensweise der Gegenwart wider. Sie muss in modernen Gesellschaften in ihrer Dynamik und Prozesshaftigkeit gesehen werden. In den Zeiten der Globalisierung wird sie zunehmend für städtische und regionale Entwicklungskonzepte bedeutsam. Raumbezogene Identität kann nicht ohne die ihre hervorbringenden Akteure gedacht werden und ist nicht einfach intentional herstellbar. Man hat erkannt, dass Bürger, die sich als zugehörig zu „ihrem“ Raum fühlen, diesen wesentlich mit weiterentwickeln. Dabei auftretende Interessenskonflikte bieten den Akteuren die Möglichkeit bewusst ihre unterschiedlichen Vorstellungen zu thematisieren und in konstruktive Handlungen umzusetzen.

FLÄCHENNUTZUNG

Durch die Öffnung der Fläche öffnet sich für die Bevölkerung ein Ort für Aktionen und die freie Nutzung der Bevölkerung, welche dort ihre Ideen umsetzen kann, Bewohner, ohne eigenen Garten, bekommen die Möglichkeit, an einem Ort gärtnern zu können, zu grillen und den nachbarschaftlichen Austausch zu fördern. Die Umsetzung solcher Projekte erfordert bereits im Vorhinein eine Verknüpfung und Organisation verschiedener Akteure untereinander. Oft sind Geschicklichkeit, Kreativität  und Improvisationstalent der Akteure gefragt, da keine großen Investitionen getätigt werden sollen. Auftaktaktion für die Eroberung der Fläche war eine studentische Aktion, bei der(symbolisch  für die Vernetzung des  Stadtraums und der Bürger untereinander), die einst bestehende Brücke durch ein Fadennetzwerk neu gespannt wurde. Es erfolgen erste gestalterische Akte, indem Orte mit Aufenthaltsqualität eingerichtet werden oder in Form von Kunstinstallationen. Der Kaffeeroller im Sommer mit entsprechenden Sitzgelegenheiten ist nicht nur für Eltern mit Kindern ein anziehender Ort, der „Möglichkeitsraum“, der sich an dieser Stelle auftut, bietet eventuell auch Raum zur Verwirklichung von Ideen der Ehrenfelder, die nicht unmittelbar in Nähe der Fläche Wohnen. Aktionen, die von Studenten geplant werden, können sehr schnell viele Menschen erreichen. Weitere temporäre Bauten (wie z.B. Ein Infopoint) und Grünstrukturen werden ausprobiert, entwickeln sich und „tragen Früchte“ oder auch nicht.  Die Nutzungen, welche sich in der Phase der Reifung als erfolgreich herausgebildet haben, können in eine dauerhaftere Form der Nutzung überführt werden. Durch die Existenz von Permanentem bieten sich immer wieder Anknüpfungspunkte für neue Projekte und Nutzungen. Das Akteuersnetzwerk, welches in den vorangegangenen Phasen entstanden ist,  könnte sich ebenfalls so stark verfestigt haben,  dass sich Gruppen gefunden haben, die ihren Aktivitäten eine rechtsgültige Basis geben wollen und darum ihre Initiative in einen Verein, eine Genossenschaft oder ähnliches überführen. Möglich wäre auch, dass  externe Interessierte auf die Idee kommen, ähnliche Projekte hier und dort zu initiieren. Manche Nutzungen wachsen vielleicht auch zusehends und breiten sich wegen  ihrer großen Beliebtheit und Nutzerintensität weiter in den Raum aus.  Hierdurch können sich auch für die angestammten Nutzungen neue Perspektiven eröffnen, die zu einem weiteren Wandel anregen. So gewinnt diese Phase eine ganz besondere neue Dynamik, welche ihrerseits viele neue Prozesse anstoßen kann.

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